Ein Akku, der rasend schnell lädt, kein Lithium braucht und nicht brennen kann? Was das Fraunhofer IISB jetzt vorgestellt hat, klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Die neue Aluminium-Graphit-Batterie wurde gerade erstmals nicht nur als einzelne Zelle getestet, sondern als komplettes System aufgebaut.
Eine Batterie, die ganz anders tickt
Die Batterie kann mit extrem hohen Strömen geladen und entladen werden. In Tests hielt sie Belastungen stand, bei denen normale Akkus längst versagen würden. Das Ergebnis sind Ladezeiten, die deutlich kürzer als bei heutigen Akkus sind. Ganz ohne kritische Rohstoffe oder Brandrisiko, sagen die Forscher des Fraunhofer IISB.
Die vorgestellte Aluminium-Graphit-Zelle ist vor allem schnell. Sie kann große Energiemengen in sehr kurzer Zeit aufnehmen oder abgeben. Genau das macht sie interessant für Stromnetze, wo es um Sekundenbruchteile geht. Der Nachteil: Sie speichert nur vergleichsweise wenig Energie pro Kilogramm. Fachleute sprechen von einer Energiedichte von etwa 135 Wattstunden pro Kilo. Das ist rund die Hälfte dessen, was moderne E‑Bike-Akkus heute schaffen. Extrem leistungsstarke Batterien kommen heutzutage auf rund 400 Wh/kg.

Ideal für das Stromnetz, aber nicht für unterwegs
Für stationäre Einsätze ist das jedoch kein Problem. Dort kommt es weniger auf Gewicht an, sondern auf Reaktionsgeschwindigkeit und Sicherheit. Deshalb zielt diese Batterie eher auf Energiesysteme. In einem realitätsnahen Versuch wurde die Technologie bereits eingesetzt, um kurzfristige Schwankungen im Stromnetz auszugleichen, also genau dort, wo viele kleine, schnelle Ladezyklen gefragt sind. Doch wie sieht es bei E-Mobility aus?
Was bedeutet das für den Einsatz in E-Bikes?
Bei E‑Bikes ist es umgekehrt: Reichweite zählt, das Gewicht soll gering bleiben. Ein Akku, der für die gleiche Reichweite doppelt so schwer ist, wird sich in der Praxis kaum durchsetzen. Da ist es dann auch egal, wie schnell die Batterie lädt.
Für E‑Bikes bringt die Technologie derzeit also eher wenig. Solange die Energiedichte nicht deutlich steigt, bleibt der Akku zu schwer und zu ineffizient für mobile Anwendungen. Die Batterie ist daher vorwiegend eine Lösung für das Netz, nicht für die Straße. Denn obwohl E-Autos gerade von dem hohen Lade- und Entladetempo profitieren würden, spielt auch hier das Gewicht eine übergeordnete Rolle.














