Auf der Eurobike 2025 ist ein besonders schlichtes E-Bike aufgefallen: Das Bijen ist nicht laut, nicht smart, sondern einfach gut durchdacht. Entwickelt von Studierenden der Technischen Universität Delft, ist es genau das richtige Rad für alle, die keine App und keinen Tech-Ballast wollen.
Bijen: E-Bike auf das Wesentliche reduziert
Kein sichtbares Kabel, kein überdimensioniertes Gehäuse, keine unnötigen Komponenten: Das Bijen verzichtet bewusst auf alles, was vom Fahren ablenkt. Dabei ist es technisch keineswegs spartanisch, sondern clever ausgestattet. Angetrieben wird das Rad von einem Mivice M070-Motor im Hinterrad mit 250 Watt Leistung und bis zu 35 Nm Drehmoment. Der Antrieb bietet die nötige Power für den Stadtverkehr, bleibt dabei laut Hersteller immer leise und unauffällig.
Die Energie liefert ein 345 Wh großer Akku, der für bis zu 100 Kilometer Reichweite sorgen kann. Aufgeladen wird er in 3,5 Stunden. Gesteuert wird das System über ein kleines Display am Lenker, das Geschwindigkeit, Akkustand und Unterstützungsstufe zeigt. Kein Touch, keine Konnektivität – einfach fahren.
Hochwertige Ausstattung ohne Schnickschnack
Konsequent ist auch die restliche Ausstattung. Statt Kette kommt ein wartungsfreier Gates Carbon-Riemen zum Einsatz. Gebremst wird mit hydraulischen Scheibenbremsen, der Rahmen besteht aus leichtem 6061er-Aluminium. Das Gewicht liegt je nach Modell bei 18,2 bis 19,5 kg. Die verbauten Laufräder sind mit 26- oder 27,5-Zoll-Reifen bestückt. Sattel und Griffe stammen von Selle Royal.
Drei Modelle stehen zur Wahl: Das kompakte PAR260 (für Körpergrößen von 150 bis 175 cm) sowie die größeren AMS275 und AMS290 für Menschen bis 210 cm. Farblich gibt es eine überraschend breite Auswahl, von schlichtem Mattschwarz bis zu auffälligem „Keukenhof Red“. Schutzbleche, Licht oder Gepäckträger sucht man allerdings vergeblich.
Aktuell gibt es die E-Bikes nur per Direktbestellung aus China. Import, Zoll und Steuern kommen zum Kaufpreis dazu. Laut einem Bijen-Mitarbeiter auf der Messe liegt der Gesamtpreis am Ende bei rund 2.500 Euro.
Minimalistische E-Bike-Alternativen
Wer sich vom reduzierten Bijen-Stil angesprochen fühlt, findet auf dem Markt noch weitere spannende Alternativen. Das Konrad Bikes Urban Active (Test) etwa ist ein edles Pendler-Bike mit integrierter Lichtanlage und Pinion-Getriebe – allerdings ab 5.100 Euro. Das Ampler Curt Anyroad bringt mit verstecktem Akku, Gravel-Reifen und 10-Gang-Schaltung eine robuste Leichtigkeit ins Spiel.
Noch schlanker tritt das Tenways CGO009 (Test) auf, mit eigens entwickeltem Motor, Karbonriemen und Lenkerdisplay für unter 2.200 Euro. Technisch besonders konsequent ist das nur 14,5 kg leichte Scott Silence eRide 2025, das mit TQ-Motor und kabelloser Schaltung futuristisch wirkt.