Ein YouTuber zeigt, was mit modernem 3D-Druck heute möglich ist: Er hat ein komplettes Fahrradgetriebe aus Kunststoff gebaut – und bewiesen, dass es tatsächlich funktioniert. Mit dem Projekt will der Bastler zeigen, wie weit der 3D-Druck inzwischen auch bei technischen Anwendungen gekommen ist.
3D-Druck im Praxistest: Fahrradgetriebe aus Kunststoff funktioniert tatsächlich
Das Besondere an dem Projekt ist nicht nur die Konstruktion, sondern vor allem das Material: PLA. Dabei handelt es sich um einen einfach zu verarbeitenden Kunststoff aus Maisstärke, der vor allem für Modelle und Gehäuse genutzt wird.
Für stark beanspruchte Bauteile wie Zahnräder ist PLA eigentlich ungeeignet, weil es bei Hitze weich wird und schnell verschleißt. Umso bemerkenswerter, dass der komplette Antrieb eines Fahrrads mit genau diesem Material gebaut wurde.
Ausgangspunkt für das besondere 3D-Projekt war ein gebrauchtes Rad, das der YouTuber für 60 Euro gekauft und vollständig zerlegt hat. Das Getriebe entstand komplett in CAD-Software und wurde auf einem 3D-Drucker mit geschlossenem Bauraum gefertigt.
Zahnräder vorn und hinten, drei Zwischenräder zur Kraftübertragung, Lager, Distanzstücke und Halter, alles stammt aus dem Drucker. Selbst das Hauptzahnrad, das die Kraft vom Pedal auf das Hinterrad überträgt, wurde aus PLA gefertigt und zusätzlich mit einem Metallritzel verstärkt.
Im Video: Das Fahrradgetriebe aus dem 3D-Drucker.
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Schon beim ersten Praxistest zeigt sich, dass das Fahrrad tatsächlich fährt. Die Zahnräder greifen sauber ineinander, die „Kette“ läuft, das System überträgt die Kraft zuverlässig. Nur bei stärkerem Tritt entwickeln sich hörbare Geräusche, meint der YouTuber.
Für den Alltag ist das alles sicher noch keine Dauerlösung. Aber als technischer Beweis dafür, dass ein Fahrradgetriebe vollständig aus dem 3D-Drucker funktionieren kann, ist das Ergebnis mehr als beeindruckend.
Die nächste Stufe: Robustere Materialien und neue Ideen
Die Zuschauer des Videos zeigen sich durch die Bank begeistert und machen bereits Vorschläge für die Weiterentwicklung. Einige empfehlen anders geformte Zahnräder, um das Quietschen zu reduzieren. Andere schlagen Materialien wie Nylon oder ASA vor, die robuster und hitzebeständiger sind. Auch alternative Antriebskonzepte wie Riemen oder geschlossene Getriebekästen sind Thema. PLA wird als Material also wohl nur der Einstieg bleiben.