Das Versprechen klang verlockend: stylische E-Bikes für alle, designt für die Stadt und mit Promi-Unterstützung. Doch nun steckt Sushi tief in der Krise. Das einst gefeierte Startup von Joko Winterscheidt lässt viele Kunden mit Fragen zurück.
Shop offline & Millionen-Verlust: Die Hintergründe
Das Münchner Unternehmen Sushi Mobility ist zahlungsunfähig. Das E-Bike-Startup, 2018 gegründet und lange von TV-Moderator Joko Winterscheidt unterstützt, prüft aktuell Sanierungsmöglichkeiten. Ziel sei es, weiterzumachen. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens ging beim Amtsgericht München ein. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde ein Vertreter der Kanzlei Gerloff Liebler bestellt.
Joko Winterscheidt trat als Mitgründer und Business Angel auf, ist aber seit April 2024 kein Gesellschafter mehr. Weitere bekannte Investoren, wie die Mymuesli-Gründer Max Wittrock und Philipp Kraiss, hielten zu einem Zeitpunkt jeweils 10 Prozent. Trotz hoher Aufmerksamkeit konnte das Unternehmen zuletzt keine Lieferungen mehr gewährleisten.

Über die Website von Sushi ist kein Kauf mehr möglich, der Shop und sämtliche Produktseiten sind verschwunden. Laut Berichten liegt der Verlust von Sushi Mobility bei 2,7 Millionen Euro, die Gesamtverschuldung bei 4,3 Millionen Euro.
Ersatzteile & Garantie: Das müssen Kunden jetzt wissen
Für Besitzer von Sushi-E-Bikes ist die Insolvenz natürlich keine gute Nachricht, doch es kann zumindest teilweise Entwarnung gegeben werden. Die in den E-Bikes verbauten Komponenten sind nämlich keine Eigenentwicklung, sondern stammen meist von Drittanbietern. Das erleichtert spätere Reparaturen grundsätzlich. Ersatzteile für die E-Bikes lassen sich also vielerorts beschaffen, im Gegensatz zu proprietären Lösungen einiger Wettbewerber.
Dennoch bleibt eine gewisse Unsicherheit bei Gewährleistungsansprüchen bestehen. Wer sein Rad bei Sushi gekauft hat und nun Mängel feststellt, muss damit rechnen, am Ende auf seinen Kosten sitzen zu bleiben.
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Auch deshalb ist es derzeit nicht zu empfehlen, auf alternativen Wegen ein neues Sushi-Bike zu bestellen. Ohne gesicherten Fortbestand des Unternehmens fehlt die Basis für einen verlässlichen Service. Supportanfragen könnten in Zukunft unbeantwortet bleiben.
Der Hintergrund der Pleite dürfte auch mit der allgemeinen Krise der Fahrradbranche zu tun haben. Nach dem Corona-Boom der Jahre 2020 bis 2022 geriet der Markt ins Wanken. Volle Lager, Kaufzurückhaltung und aggressive Rabattschlachten belasten Hersteller und Händler gleichermaßen. Die Branche steckt derzeit in einer Phase der Konsolidierung, die Sushi Mobility möglicherweise nicht überlebt hat.










