Die Oscal Powermax 2400 Pro kam unmittelbar nach der Standardversion Powermax 2400 auf den Markt – mit wesentlichen Verbesserungen. Was an der „Pro“ anders ist und warum sie die vielleicht bessere Kaufentscheidung ist, erfährst du in diesem Test.
Überblick der Specs und Unterschiede zur Standardvariante
Die Oscal Powermax 2400 Pro ist im Wesentlichen komplett identisch zur Version ohne Pro, die wir bereits ausführlich getestet haben. Aus diesem Grund gehen wir in diesem Test nicht auf alle Details ein, wie beispielsweise die Musikwiedergabe. Grundlegende Infos, Anschlussmöglichkeiten und Co. kannst du im Test der Oscal Powermax 2400 nachlesen.
Um es kurz anzureißen: die Powermax 2400 Pro bietet sämtliche Anschlüsse, die man an einer Powerstation braucht. Von Schukosteckdosen, verschiedenen USB-Ports über 12 V und 24 V Ausgänge mit verschiedenen Buchsen ist alles an Board, was der Alltag fordert. Hervorzuheben sind hier noch zwei Ladepads auf der Oberseite der Box, um induktive Geräte wie Smartphones oder Ähnliches zu laden. Auch meine AirPods lassen sich dort laden, was ich ziemlich cool finde.
Die Powermax 2400 Pro bringt jedoch einige grundlegende und wichtige Veränderungen mit, die je nach Anwendungsfall ziemlich interessant sind. Laut Hersteller ist die Pro-Version für den deutschen Markt nach der VDE-AR-N 4105 zertifiziert worden. Mit Angaben dazu wird zwar weder in der Bedienungsanleitung, noch auf der offiziellen Website des Herstellers geworben, auf Nachfrage liegt uns das entsprechende Zertifikat allerdings vor.
Die VDE-AR-N 4105 regelt den Anschluss von Erzeugungs- oder Speicheranlagen an das Netz in Deutschland. Voraussetzung ist hierfür unter anderem ein NA-Schutz, der die Anlage im Notfall vom Netz trennt. Damit darf die Oscal Powermax 2400 Pro als Solarwechselrichter, bzw. Speicheranlage auch am Netz angeschlossen werden. Andere, nicht zertifizierte Powerstations dürfen folglich offiziell nur als Inselanlage betrieben werden. Also zum Beispiel für die Versorgung von einzelnen Geräten direkt über die Ausgänge der Powerstation.
Ein weiterer Unterschied ergibt sich aus der verfügbaren Kapazität. Die „Pro“ hat mit 2016 Wh ca. 8 % mehr Kapazität im LiFePO4 Akku verbaut als die Standardversion. Erweiterbar mit Zusatzakkus sind beide. Die Powermax Pro erreicht jedoch mit 10 Zusatzakkus in der höchsten Ausbaustufe knapp über 22 kWh Speicherkapazität und liegt damit ebenfalls knapp über der Powermax 2400.
Mit einem Preis von derzeit 849 Euro (mit Rabattcode ↓) ist sie zwar etwas teurer, bietet allerdings auch mehr Leistung. Vor allem zeigt sich eine kritisierte Schnittstelle aus dem Review der Powermax 2400 deutlich verbessert – mit signifikanten Auswirkungen auf einen bestimmten Einsatzzweck.
Eignung fürs Balkonkraftwerk
Die Powermax 2400 Pro zeigt sich gegenüber der Standardvariante vor allem beim 12 Volt Ausgang mit umfassenden Verbesserungen. Denn diesen Ausgang nutze ich gerne, um zu testen, ob sich die Powerstation prinzipiell eignet, Energie aus dem Akku wieder ins Hausnetz einzuspeisen. Das wäre dann relevant, wenn die Powerstation als Balkonkraftwerk mit integriertem Speicher genutzt wird. Mit einem speziellen Wechselrichter lässt sich dann bequem Strom auch aus dem Akku ins Hausnetz zurückspeisen.
Die Powermax 2400 Pro meistert diese Anforderung hervorragend bei bis zu 10 A (120 Watt bei 12 Volt). Der Ausgang funktioniert im Gegensatz zur Standardversion sehr konstant und über meine Messsteckdose sehe ich mit bis zu 145 Watt Einspeiseleistung sogar einen Wert, der über die 120 W Herstellerangabe hinausgeht. Insgesamt konnte ich der Powerstation damit ungefähr 1,5 kWh Strom entlocken, was ziemlich genau 75 % der Gesamtkapazität entspricht. Für diese sehr verlustbehaftete Anwendung ist das ein solider Wert.
Das geht bei der Powermax 2400 Pro allerdings noch deutlich besser. Sie ist nämlich generell sehr gut als Balkonkraftwerk oder Speicher geeignet. Denn sie bietet als eine unter sehr wenigen Powerstations einen bidirektionalen AC Anschluss. Nativ konnte das bisher in unseren Tests nur die LANPWR 2200 (Test).
Damit kannst du die Powerstation quasi als klassischen Hybridwechselrichter mit Speicher betreiben. Steht Solarenergie an, wird die erzeugte Energie in der Batterie zwischengespeichert. In der App kannst du zu festgelegten Zeiten die gespeicherte Energie ins Hausnetz speisen. Diese Einstellung ist etwas versteckt und wird nirgendwo so richtig erklärt, aber sie existiert und funktioniert.
Wichtig dafür ist, dass man den eher unscheinbaren Netzschalter in der App einschaltet. Hierzu gibt es kein physisches Pendant an der Box. Die Abgabeleistung lässt sich dann in kleinen Schritten steuern – bis zur Obergrenze der in Deutschland maximal erlaubten 800 W.
Belastungstest, Lüfterverhalten und App
Für den alltagstauglichen Betrieb einer Powerstation sind nicht nur sinnvolle Features wichtig, sondern auch wichtige Sicherheitsfunktionen. Dazu gehört beispielsweise, dass die Powerstation bei Überlast zuverlässig abschaltet. Die Powermax 2400 Pro hat eine Nennleistung von 2400 W und kann kurzzeitig bis zu 4800 W abgeben, um beispielsweise einen hohen Anlaufstrom von Geräten abzudecken. Getestet habe ich den Überlastschutz mit meinen obligatorischen Heizlüftern. Nach einer kurzen akustischen Warnung bei einer Leistungsabgabe über 2400 W schaltet die Powermax zuverlässig ab – Test bestanden.
Der Lüfter macht sich bei Belastung jedoch sehr deutlich bemerkbar und ist meiner Wahrnehmung nach auch ziemlich laut. Hier kommt es aber natürlich auch stark auf die Leistungsabgabe an. In unteren Leistungsbereichen bis etwa 800 Watt läuft der Lüfter meist gar nicht oder auf kleiner Stufe. Sobald die Powermax 2400 Pro mehr abgeben muss, wirds allerdings laut und unangenehm. Das ist leider auch schon bei einer Einspeiseleistung von 250 W so. Hier läuft der Lüfter zwar nicht durch, aber immer wieder an. Im Wohnzimmer würde mich das wahnsinnig machen. Im Keller dagegen? Kein Problem!
Die Powerstation ist genau wie alle anderen Produkte aus der Oscal-Powermax-Serie an die Tuya-Smart-Life-App angebunden. Die Remote Verbindung klappt sowohl per WLAN als auch per Bluetooth. In der App können einige Parameter wie Ladeleistung bis maximal 1400 W, Grid-Output-Power (Einspeiseleistung) und die Ladegrenzen des Akkus eingestellt werden. Außerdem lassen sich die Ausgänge separat ein- und ausschalten und man erhält einen Überblick über Ein- und Ausgangsleistung sowie über den Ladestatus der Batterie, was beides auch am Display übersichtlich angezeigt wird.
Unser Fazit: variable Powerstation mit vielen Funktionen zum kleinen Preis
Dem Hersteller ist mit der Powermax 2400 Pro samt VDE-Zertifizierung eine wahnsinnig variable Powerstation gelungen, die die verschiedensten Anwendungsszenarien abdecken kann. Ob Nutzung als Balkonkraftwerk mit Solarmodulen, als Partybox im Keller oder für die Stromversorgung unterwegs: die Powermax 2400 Pro macht ihren Job zuverlässig, ist gut verarbeitet und bietet zudem noch Erweiterungsmöglichkeiten. Für den Preis von derzeit 849 Euro mit dem Rabattcode GVR6RVH1 ist sie fast als Schnäppchen zu bezeichnen. Erhältlich ist sie für diesen Preis im Geekmaxi Onlineshop. Abstriche muss man dafür bei der Lautstärke in Kauf nehmen.
