Der Isinwheel T8 ist ein 1.200 Watt E-Scooter, der auch für Offroad-Einsätze geeignet sein soll. Mit den profilierten Reifen, der Vollfederung und dem breiten Trittbrett wirkt er schon auf den Bildern im Webshop sehr robust. Wir haben uns den Offroad-Scooter im Test näher angesehen.
Der erste Eindruck des Isinwheel T8: robust und breit
Schon beim Auspacken des E-Scooters wird schnell klar, dass der T8 ein wahres Monster ist. Zur Montage muss das hintere Schutzblech angebracht sowie der Lenker aufgesteckt und angeschraubt werden. Der erste Eindruck im zusammengebauten Zustand: Ein LKW von einem E-Scooter.
Im Gegensatz zu anderen vollgefederten E-Scootern, wie z.B. dem Joyor S5 Pro, den wir bereits getestet haben, wirkt der Isinwheel T8 zunächst ziemlich schwer und unhandlich. Ein Teil des Gewichts und der Größe fällt dabei allerdings auf den großen 720-Wh-Akku ab.
Statt auf Ästhetik setzt dieser Offroad-Scooter dennoch insgesamt eher auf rustikales Design, welches auch seine Vorteile haben kann. Einer davon ist zum Beispiel das üppig ausgefallene Trittbrett, auf dem Fahrer immer sicher stehen – auch bei Nässe. Der breite Lenker trägt ebenfalls seinen Teil zur Optik bei, wirkt sich jedoch auch positiv auf die Fahreigenschaften aus, wie sich später zeigen wird.
Gute Ausstattung ohne App-Verbindung
Des Weiteren ist der Isinwheel T8 insgesamt gut ausgestattet: Vorne und hinten sind mechanische Scheibenbremsen verbaut, am Lenker befindet sich ein – wie soll es anders sein – riesiges Display. Weshalb das Display aus meiner Sicht so überdimensioniert ist, erschließt sich mir nicht. Denn angezeigt werden lediglich Tageskilometer, Gesamtkilometer, Geschwindigkeit und die maximale Geschwindigkeit.
Neben dem Display gibt es eine Remote am Lenker. Hier haben alle Taster ihre spezifische Funktion: den Motor ein- oder ausschalten, Einheiten auf dem Display wechseln, Unterstützungsstufe einstellen oder das Licht ein- und ausschalten.
Ein weiterer Kippschalter an der Seite des Gehäuses aktiviert den Blinker. Dieser ist an den Lenkerenden angebracht und sowohl von vorne als auch von hinten sichtbar. Beim Blinken gibt er ein akustisches Feedback und auch im Display sieht man, ob der Blinker aktiviert ist. Praktisch, denn so vergisst man nach dem Abbiegen garantiert nicht, ihn auszuschalten.
Offiziell gibt es für den Isinwheel T8 auch eine Smartphone-App. Allerdings habe ich es mit einem iPhone 15 Pro und der App aus dem App-Store nicht geschafft den E-Scooter zu koppeln. Auch in der Bedienungsanleitung fand sich kein entscheidender Hinweis.
Motorisierung mit genügend Power
Der Isinwheel T8 bietet vier unterschiedliche Unterstützungsstufen. Eco, Standard, Turbo und Walk. Im Test nutze ich jedoch hauptsächlich den Turbomodus und vertraue auf meine motorischen Fähigkeiten im Daumen. Die anderen Stufen drosseln nämlich lediglich die Maximalgeschwindigkeit – nicht die Intensität der Unterstützung.
Der Walk-Modus ist hingegen sinnvoll, da der Scooter sich beim Schieben so leichter kontrollieren lässt. Etwas nervig hierbei: Bei jedem Anschalten startet der T8 im Walk-Modus. Für die Fahrt muss also erst in den Turbo-Modus durchgeschaltet werden.
Anschließend lässt sich der Durchzug des 1.200-Watt-Motors durchaus genießen. Dieser ist stark und kann sogar an Steigungen noch für etwas Beschleunigung sorgen, sticht im Vergleich zu anderen Modellen der Preisklasse jedoch nicht wirklich deutlich hervor. Begrenzt ist die Endgeschwindigkeit exakt auf 20 km/h. Die Toleranz wird nicht genutzt.
Hoher Fahrkomfort mit Abstrichen bei der Federung
Im Handling überzeugt der Isinwheel T8 auf ganzer Linie. Der breite Lenker und das breite Trittbrett bieten wie vermutet viel Stabilität und Kontrolle. Das Fahrgefühl ist ähnlich dem von Leihscootern.
Auch das Bremsen funktioniert sehr gut. Anders als bei den Modellen von Joyor ist die Motorbremse zunächst weniger präsent und die Bremskraft lässt sich gut über die Scheibenbremsen dosieren, ohne zu plötzlich einzusetzen. Der Nachteil dabei ist, dass die Bremsbeläge der Scheibenbremse vermutlich schneller verschleißen.
Das Fahrwerk hingegen überzeugt mich am T8 nicht vollends. Zwar ist die Federung insgesamt von guter Qualität – doch mir persönlich zu hart abgestimmt. Beim Fahren über abgesenkte Bordsteine sind vor allem vorne deutliche Erschütterungen zu spüren. Diese Tatsache finde ich etwas Schade für ein Gefährt, das ansonsten quasi nach Offroad schreit. Für den Einsatz auf unbefestigten Wegen hätten nämlich auch die Reifen genügend Grip.
Faltmechanismus: sicher, aber nicht praktisch
So wuchtig wie der Isinwheel T8 beim Aufbau erscheint, wird er wohl meist auch bleiben. Der E-Scooter lässt sich zwar zusammenfalten, doch der Mechanismus ist nicht unbedingt für den alltäglichen Gebrauch konzipiert. Eine massive Rändelschraube vorne hält die Lenkstange sicher zusammen. So stellt sich zumindest kein mulmiges Gefühl en, dass der Lenker während der Fahrt einklappen könnte. Auf der anderen Seite wird damit das schnelle Zusammenklappen am Bahnhof erschwert.
Einmal entsichert muss eine weitere kleine Sicherung betätigt werden und dann lässt sich der Lenker einklappen. Bei der Befestigung an der Halteklammer am Ende des Trittbretts ist ebenfalls etwas etwas Hilfe notwendig, denn das System rastet nicht automatisch ein. Zum Verstauen ist das geeignet, zum häufigen Zusammenklappen wäre es mir zu umständlich.
Isinwheel T8: Ein guter Scooter mit kleinen Abstrichen
Insgesamt ist der Isinwheel T8 ein durchaus brauchbarer E-Scooter mit guter Ausstattung. Gerade der kraftvolle Motor und das stabile Fahrgefühl lassen sich an dem Modell als sehr positiv hervorheben. Zwar ist der E-Scooter sehr robust sowie stabil und sicher aufgebaut, doch dem Offroad-Einsatz steht die eher harte Federung entgegen.
Damit ist der Isinwheel T8 eher ein Scooter für alle, die auf festen Forstwegen unterwegs sind oder ohne andere Verkehrsmittel pendeln möchten. Auch auf dem Werksgelände der Firma kann der Scooter durch seine sichere und stabile Bauweise sowie den guten Fahreigenschaften punkten. Mit einem Preisschild von knapp 700 Euro im Shop von Isinwheel liegt der T8 schon im gehobenen Mittelfeld. Das liegt vor allem an der Ausstattung und dem 720 Wh starken Akku, der laut Hersteller eine Reichweite von maximal 100 km bringen soll.
Wer lediglich einen günstigen E-Scooter für die City sucht, könnte auch zum Isinwheel E9 greifen, welcher baugleich mit dem von uns getesteten Honeywhale E9 ist. Für Offroad-Fahrer kann der vollgefederte Joyor S5 Pro (Test) eine Alternative sein.