Audi präsentiert das eMTB 2.0 – die zweite Generation seines E-Mountainbikes powered by Fantic. Der Marktstart in den USA erfolgt ab September 2025 zum Kampfpreis von 5.850 Dollar, rund 4.900 Euro. Das ist 40 Prozent günstiger als die erste Generation (9.795 Dollar), obwohl Audi bei der Ausstattung massiv aufgerüstet hat: Öhlins-Federung und SRAM AXS-Schaltung gehören nun zur Serienausstattung.
Premium-Federung: Öhlins für unter 6.000 Dollar
Der Preissturz überrascht, denn die Komponenten sind sehr hochwertig. Audi verbaut nun eine Öhlins RXF38 m.2 Gabel vorne und einen Öhlins TTX22 m.2 Coil-Dämpfer hinten – schwedische Premium-Federelemente, die normalerweise E-MTBs jenseits der 8.000-Euro-Marke vorbehalten sind. Die Öhlins-Gabel alleine kostet einzeln rund 1.700 Euro.
Die schwedische Edelmarke ist vor allem aus dem Motorrad-Rennsport bekannt und bringt diese Expertise in den MTB-Bereich. Das Fahrwerk bietet 180 mm Federweg und soll besonders auf technischen Abfahrten überzeugen. Bereits 2023 hatte Audi sein erstes E-MTB vorgestellt – damals für 8.900 Euro in Deutschland. Die Präsentation für den US-Markt folgte Mitte 2024.
SRAM AXS Eagle: Elektronische Funkschaltung serienmäßig
Statt der mechanischen SRAM GX aus Generation eins kommt jetzt die elektronische SRAM GX Eagle Transmission AXS zum Einsatz. Die kabellose Funkschaltung arbeitet mit einem motorgetriebenen Schaltwerk und einer 12-fach SRAM XX SL Eagle Kassette (10-52 Zähne). Das GX AXS Upgrade-Kit würde separat etwa 650 Euro kosten.
Ein cleverer Schutzmechanismus bewahrt das Schaltwerk vor Beschädigungen: Bei einem harten Aufprall – etwa gegen einen Stein oder eine Wurzel – entkoppelt die sogenannte Overload Clutch automatisch den Motor. Das Schaltwerk kann dann ausweichen, statt zu brechen oder zu verbiegen. Nach dem Aufprall kehrt es selbstständig in die richtige Position zurück. Die AXS-Schaltung hat eine eigene kleine Batterie am Schaltwerk – unabhängig vom E-Bike-Akku. Diese hält laut SRAM bis zu 20 Betriebsstunden und ist innerhalb einer Stunde vollständig aufgeladen.
Solide Basis von Fantic
Technisch basiert das Audi-Bike auf dem Fantic XEF 1.9 Factory Enduro. Der Brose S-MAG Motor liefert 250 Watt Nennleistung und maximal 90 Nm Drehmoment. Zum Vergleich: Der DJI Avinox kommt auf 105 Nm mit Boost-Funktion auf 120 Nm. Der 720 Wh-Akku sitzt vollständig im Aluminiumrahmen integriert und verspricht je nach Modus zwischen 20 und 150 km Reichweite.
Audi setzt auf ein Mullet-Setup – eine Kombination aus unterschiedlich großen Laufrädern. Vorne rollt ein 29-Zoll-Rad für besseres Überrollverhalten, hinten sorgt ein 27,5 Zoll-Rad für mehr Wendigkeit. Mit 180 mm Federweg ist das Bike klar als Enduro positioniert. Die Bremsen stammen von Sunstar Braking. Die Mavic-Laufräder sind tubeless-ready und mit Vittoria E-MTB-Reifen ausgestattet. Optisch orientiert sich das eMTB 2.0 am Dakar-Sieger Audi RS Q e-tron. Die schwarz-gelbe Lackierung erinnert an das Rallyeauto und unterstreicht den Motorsport-Anspruch.
Deutschland-Start offen: USA bekommen eMTB 2.0 ab September 2025
Zum Vergleich: Trek bietet das Rail 9.9 XX AXS ab 12.999 Euro an – mehr als doppelt so teuer. Im Mittelklasse-Segment starten das Cube Stereo Hybrid bei etwa 3.500 Euro oder Haibike AllMtn bei etwa 5.500 Euro – allerdings mit RockShox-Federung und mechanischer Schaltung.
Audi hat bisher nur Verfügbarkeit für den US-Markt ab September 2025 bestätigt.
Ob und wann das eMTB 2.0 nach Deutschland kommt, ist unklar. Die US-Version unterstützt bis 20 mph (32 km/h), während in Europa 25 km/h Standard sind – technische Anpassungen wären nötig. Umgerechnet entsprechen 5.850 Dollar etwa 4.900 Euro. Zuzüglich deutscher Mehrwertsteuer und eventueller Importkosten wären realistisch 6.500 bis 7.000 Euro denkbar. Weitere Informationen finden sich auf der Audi USA Webseite.