Urban Arrow ist bisher nur für klassische E-Cargobikes im Frontlader-Design mit mehr oder weniger großer Ladefläche vor dem Lenker bekannt. Nun bricht das Unternehmen mit dieser Tradition und beschreitet neue Wege. Mit dem Urban Arrow Breeze hat die niederländische Marke ihr erstes E-Longtail präsentiert.
Longtail statt Frontlader: So funktioniert das Konzept
Anders als bei den klassischen Frontladern von Urban Arrow sitzt die Hauptladefläche beim Breeze nicht vor, sondern hinter dem Fahrer auf einem verlängerten Heckträger. Dieser Longtail-Ansatz macht das E-Bike wendiger und lässt es sich eher wie ein normales Fahrrad fahren – ein Vorteil im dichten Stadtverkehr. Viele Hersteller setzen auf dieses Konzept, wie beim Tenways Longtail Duo oder Jobobike Transer, die wir bereits im Test hatten.
Auch im Urban Arrow Breeze gibt es eine große Ladefläche über dem Hinterrad. Dort lassen sich nicht nur Lasten von A nach B, sondern auch bis zu zwei Kinder zum Kindergarten oder zur Schule bringen. Vorausgesetzt ist immer das passende Zubehör auf dem verlängerten Gepäckträger-System. Das liefert der Hersteller gegen Aufpreis natürlich gleich mit, beispielsweise in Form von Sitzkissen und Fußstützen oder Cargo-Taschen.
Vorne wartet das Breeze mit einer weiteren Ladefläche auf, die allerdings deutlich kompakter ist als bei den bisherigen E-Cargos von Urban Arrow. Auch hier lässt sich dank MIK-System werkzeuglos verschiedenes Zubehör als Transporthilfe anbringen. So transportiert der elektrische Lastenesel bis zu 200 kg (inklusive Fahrer), wobei das E-Bike in der Basisversion selbst rund 35 kg auf die Waage bringt. Der Heckträger allein trägt bis zu 80 kg, der Frontträger bis zu 15 kg.
Kraftpaket: 85 Nm Bosch-Motor und bis zu 800 Wh Akku
Damit selbst bei hoher Beladung die Fahrt nicht zu anstrengend ausfällt, unterstützt ein Bosch Cargo Line-Motor mit üppigen 85 Nm Drehmoment. In der Serienausstattung ist dieser mit einem 400 Wh Bosch PowerPack kombiniert. Alternativ lassen sich Akkus mit 545 oder 800 Wh ans Urban Arrow Breeze konfigurieren, um die nicht näher spezifizierte Reichweite zu steigern. Dazu gesellen sich ein Gates-Riemenantrieb sowie eine Enviolo-Nabenschaltung.
Während ein Purion 200-Display am Lenker informiert, sorgen Scheibenbremsen vorne und hinten sowie ein integriertes Speichenschloss für Sicherheit. Das alles ist verpackt in einem kompakten E-Lastenrad, das auf 24-Zoll-Rädern vorfährt und sich auch im hektischen Stadtverkehr leichter fahren lassen dürfte als klassische Frontlader.
Preis und Verfügbarkeit: So viel kostet das Urban Arrow Breeze
Erhältlich ist das neue Breeze direkt bei Urban Arrow. Los geht es bei dem in Grün und Schwarz erhältlichen E-Longtailbike ab 5.499 Euro UVP. Wer sich für ein Akku-Upgrade und das eine oder andere Zubehör entscheidet, landet realistisch bei rund 6.000 bis 6.500 Euro Endpreis.
Bei anderen Herstellern aus dem günstigeren Preissegment gibt es ähnliche Modelle bereits für rund die Hälfte oder noch weniger, beispielsweise das Tenways Longtail Duo. Vergleichen wir den Preis des Breeze von Urban Arrow aber mit E-Longtails anderer namhafter Hersteller wie Specialized, relativieren sich die Kosten.