Da ist es! Das erste neue Modell von VanMoof nach der nahezu unendlichen Saga um die Pleite des ehemaligen Vorzeige-Startups der E-Bike-Szene. VanMoof hat das S6 sowie das S6 Open offiziell vorgestellt.
VanMoof S6 (Open): Sieht aus wie das S5, aber…
In den vergangenen rund zwei Jahren hat kein anderes Unternehmen die Berichterstattung so dominiert wie VanMoof. Im Juli 2023 musste der für seine stylischen E-Bikes bekannte Hersteller Insolvenz anmelden. Nach langem Hin und Her und Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe klappte am Ende eine Übernahme durch ein Tochterunternehmen von McLaren.
Nun ist VanMoof endgültig zurück und will endlich wieder positive News schreiben – mit dem S6 und dem S6 Open. Die ersten beiden Modelle nach der Pleite sehen auf den ersten Blick aus wie die vorherigen Modelle S5 und A5, die mit Rabatt weiterhin verkauft werden. Es gibt aber doch einige spannende Neuerungen und Verbesserungen. Das neue Modell ist laut Herstellerangaben leistungsstärker, sicherer und smarter.
Optisch bleibt vieles beim Alten. Auch das S6 (Open) präsentiert sich im gewohnten und stark reduzierten Design mit integrierter Beleuchtung. Dank neuer Farben (Electric Blue und Pearl Mint neben Drift Black) kommt aber dennoch etwas frischer Wind hinein. Das gilt auch für den Namen. VanMoof nennt nun beide Modelle, also auch die zuvor A5 und davor X3 genannte Version mit Step-Through-Rahmen für kleinere Leute (150 bis 200 cm), S6 und hängt nur ein „Open“ an. Das S6 mit Diamantrahmen ist für Personen zwischen 165 und 210 cm geeignet.
Vieles beim Alten, aber dennoch neu
Auch technisch ist beim rund 23 kg wiegenden S6 (Open) auf den ersten Blick vieles beim Alten geblieben. Angetrieben wird das E-Bike von einem Nabenmotor in der Hinterradnabe, der bis zu 68 Nm Drehmoment entwickelt. Dieses gibt es beim S5 im Turbo-Modus ebenfalls. Auch die Akkukapazität des im Unterrohr untergebrachten Akkus verbleibt bei 487 Wh. Das gilt auch für die damit erreichbare Reichweite, die der Hersteller weiterhin mit 60 bis 150 km abhängig vom Modus angibt. Vier Unterstützungsstufen stehen zur Wahl.
Es gibt aber auch Neuerungen beim VanMoof S6 (Open), da man praktisch alle Bereiche überarbeitet und optimiert hat. So hat der Hersteller unter anderem den Control Core verbessert und leistungsstärker gemacht. Weiterhin an Bord ist die AutoShift-Nabenschaltung für das automatische Schalten durch drei Gänge, die nun aber noch besser agieren soll. Zudem reagiert laut Hersteller der Boost Button nun schneller und sanfter.
Das Kick Lock der 6. Generation ist robuster, wasserdicht und schnell per Fußtippen aktiviert. Ebenfalls für mehr Sicherheit zusätzlich zum bekannten Anti-Diebstahl-System mit GPS-Tracking und Mobilfunkanbindung sorgt die Integration von Apples „Wo ist?“, auch wenn die Zertifizierung hier noch aussteht. Für Abonnenten des „Bike Hunt“-Services gibt es ein neues E-Bike, wenn das gestohlene S6 (Open) nicht binnen 14 Tagen aufgespürt wird.
Der optionale Suspension Seatpost sorgt für mehr Komfort auf unebenen Wegen. Ein Display gibt es weiterhin nicht am neuen VanMoof S6 (Open). Das Smartphone in der Halterung am Lenker fungiert als „Kommandozentrale“. Hier gibt es zusätzliche Funktionen über ein Abo der VanMoof App. Aber: Turn-by-Turn-Navigation soll noch dieses Jahr kostenlos eingeführt werden.
VanMoof S6 (Open) kostet 3.298 Euro
Das S6 und das S6 Open werden jeweils für 3.298 Euro angeboten. Wer Interesse hat, kann sich jetzt sein neues VanMoof E-Bike der sechsten Generation direkt beim Hersteller gegen eine Anzahlung von 150 Euro reservieren. Die Auslieferung startet laut Hersteller im August.
Wie gewohnt ist der Kauf eines VanMoof also kein ganz günstiges Unterfangen. Positiv zu erwähnen ist, dass VanMoof drei Jahre Garantie bietet. Zudem bekommen Vorbesteller ein Jahr Diebstahlschutz-Service ohne Aufpreis.
Lohnt sich der Kauf des neuen VanMoof S6 (Open)? Wir konnten das neue Modell des bekannten Herstellers leider noch nicht selbst fahren. Redakteure von The Verge hatten aber bereits eine kurze Gelegenheit hierzu. Sie berichten von einem „exzellenten ersten Eindruck“. Nach ihrer Schilderung schaltet die neue Generation sanft und intuitiv und hat auch sonst einige spannende Verbesserungen an Bord, unter anderem besser ablesbare LEDs für den Akkustand. Somit scheint man auf dem richtigen Weg, um verloren gegangenes Vertrauen bei den Konsumenten zurückzuerobern.