S-Pedelecs endlich auf Radwegen: Hier ist es erlaubt

In NRW wurden neue Regelungen für Speed-Pedelecs erlassen. Ab sofort können Kommunen Radwege für diese besonders schnellen Räder freigeben. Die Erlaubnis gilt also nicht grundsätzlich. Die jeweilige Verwaltung der Stadt entscheidet. Gleiche Vorstöße gibt es bereits in anderen Bundesländern.

Speed-Pedelecs – nicht alle Radwege sind freigegeben

Zum Hintergrund: S-Pedelecs sind Kleinkrafträder. Sie ähneln E-Bikes und dürfen bis 45 km/h schnell fahren. Außerdem müssen sie ein Kennzeichen inklusive Versicherungsschutz und Betriebserlaubnis haben und für den Fahrer gilt Helmpflicht. Darüber hinaus ist der Führerschein AM erforderlich.

Bislang hatten S-Pedelecs, anders als E-Bikes mit einer Unterstützung bis maximal 25 km/h, auf Radwegen nichts zu suchen, sondern mussten auf der Straße bleiben. Das ist nun anders. Damit Pedelec-Fahrer auch wissen, was sie dürfen und was nicht, sollen neue Zusatzschilder für Klarheit sorgen. Sie werden in Zukunft an den Wegen stehen, auf denen die Pedelec-Fahrer von der Straße auf den Radweg wechseln dürfen.

ADFC ist wenig begeistert

Es liegt auf der Hand, dass nicht jeder Radweg für die sehr viel schnelleren Pedelecs geeignet ist. Deshalb ist zurzeit noch hauptsächlich die Rede von Wegen, die sich außerhalb geschlossener Ortschaften befinden. Das soll vor allem Pendler ermutigen, aufs Rad umzusteigen. Ob dies mit der neuen Regelung gelingt?

Der ADFC ist skeptisch, auch was die Sicherheit angeht. Zwar ist der Fahrradclub nicht grundsätzlich gegen Pedelecs auf Radwegen, warnt aber vor Gefahren für den normalen Radfahrer. Auch fürchte man, Pedelecs könnten den klassischen Radverkehr verdrängen. Eine weitere Sorge macht sich breit: So könnten Pedelec-Fahrer sich mit den neuen Genehmigungen ermutigt fühlen, bei Bedarf auf Gehwege auszuweichen. Gut aufgehoben seien Pedelecs hingegen auf Radschnellwegen, wie sie zurzeit vielerorts gebaut werden oder zumindest in der Planung sind, ließ der ADFC wissen.