Nike präsentiert mit Project Amplify das weltweit erste motorisierte Schuhsystem für Alltagsläufer. Ein leichter Motor, Antriebsriemen und Akku am Unterschenkel sollen das Laufen so revolutionieren, wie E-Bikes das Radfahren verändert haben – aus 7,5 Minuten pro Kilometer werden ohne Mehraufwand 6 Minuten.
Die E-Bike-Revolution erreicht das Laufen
Was Nike hier zeigt, ist keine Science-Fiction mehr, sondern die konsequente Weiterentwicklung der Exoskelett-Technologie für den Massenmarkt. Das System besteht aus einem leichten Motor, einem Antriebsriemen und einem wiederaufladbaren Akku, der am Unterschenkel getragen wird. Diese Komponenten integrieren sich nahtlos in einen Carbonfaser-Laufschuh, der auch ohne das Robotik-System funktioniert. Die KI-gesteuerten Bewegungsalgorithmen aus dem Nike Sport Research Lab passen die Unterstützung in Echtzeit an die natürlichen Bewegungen an.
Der entscheidende Unterschied zu vielen bisherigen Exoskeletten: Project Amplify zielt nicht auf Elite-Athleten oder medizinische Anwendungen ab. Stattdessen fokussiert sich Nike auf Alltagssportler, die im gemütlichen Tempo zwischen 8 und 10 km/h joggen. Tester berichten, dass sich das System anfühlt wie „ein zweiter Satz Wadenmuskeln“ und Bergauflaufen sich plötzlich wie ebenes Gelände anfühlt. Die über 400 Tester legten zusammen mehr als 2,4 Millionen Schritte zurück – das entspricht etwa 2.400 Kilometern beim Joggen.
Deutschland ist bereit für die Lauf-Revolution
Wie unser ausführlicher Test des Dnsys X1 Exoskeletts zeigt, ist der Markt für bewegungsunterstützende Systeme bereits da. Das Dnsys X1 für etwa 880 Euro richtet sich an Fitness-Enthusiasten und bietet drei Unterstützungsstufen von Eco über Sport bis Boost. Im Test überzeugte besonders die intuitive Bedienung und die spürbare Leistungssteigerung beim Joggen.
Noch beeindruckender ist das XoMotion-Exoskelett, das freihändiges Gehen ohne Rollstuhl ermöglicht. Während XoMotion medizinische Ziele verfolgt, zeigt es die technische Reife der Branche. Nike macht diese Technologie nun alltagstauglich und dezent – statt eines sichtbaren Hüft-Exoskeletts nur ein Schuh mit Unterschenkel-Modul.
Preiskampf der Roboter-Beine
Der Wettbewerb ist bereits in vollem Gange. Das Hypershell Go X startet bei 999 Dollar und reduziert die körperliche Anstrengung um 20 Prozent. Die teureren Varianten Pro X (1.199 Dollar) und Carbon X (1.799 Dollar) schaffen sogar 30 Prozent Entlastung. Am oberen Ende der Preisskala steht die Arc’teryx MO/GO Wanderhose für stolze 4.500 Dollar mit bis zu 40 Prozent Leistungssteigerung beim Bergsteigen.
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Nike nennt noch keinen Preis, positioniert Project Amplify aber klar für die breite Masse. Michael Donaghu, VP of Create The Future bei Nike, vergleicht die Innovation bewusst mit E-Bikes: „Genau wie elektrische Fahrräder das Radfahren revolutioniert haben, entwickeln wir Project Amplify, um Laufen, Joggen und Gehen einfacher und spaßiger zu machen.“
Deutschland als Testfeld für die neue Lauftechnik
Die Akzeptanz von E-Bikes ist hier weltweit am höchsten, die Bereitschaft für technische Unterstützung bei Bewegung bereits vorhanden. Pendler könnten längere Strecken zu Fuß zurücklegen, ältere Menschen länger aktiv bleiben, Hobbyläufer mehr Freude finden.
Die Markteinführung plant Nike für „die kommenden Jahre“ – zusammen mit Robotik-Partner Dephy wird an der Serienreife gearbeitet. Neben Project Amplify präsentiert Nike auch Innovationen in den Bereichen Air-Bekleidung, Kühltechnologie und neurowissenschaftlich basierte Schuhe.
Was vor Jahren bei E-Bikes noch Skepsis auslöste, ist heute Mainstream. Für Menschen, die 20 Prozent schneller laufen wollen oder mit weniger Kraftanstrengung, könnte Project Amplify genau das Richtige sein. Die Frage ist nicht ob, sondern wann und zu welchem Preis Nike diese Innovation auf deutsche Straßen bringt.




