Zwei Kinder, Einkauf für die Woche und trotzdem noch locker durch die Stadt fahren? Longtail-E-Bikes ersetzen in immer mehr Familien das Auto. Jetzt hat das belgische Testmagazin Test-Achats, Partner der Stiftung Warentest, fünf dieser Lasten-Alternativen unter realen Bedingungen verglichen. Auffällig im Ergebnis: Ausgerechnet ein Premium-Motor von Bosch zeigte am Berg Schwächen.
Riese & Müller Multitinker touring wird Testsieger
Longtail-Bikes machen den klassischen Lastenrädern mit Box zunehmend Konkurrenz. Anders als bei herkömmlichen Lastenfahrrädern werden Kinder und Einkäufe hinter dem Radfahrer transportiert, nicht vor ihm. Test-Achats prüfte fünf Modelle mit Elektro-Antrieb auf Praxistauglichkeit.
Das Multitinker touring von Riese & Müller (ab 4.800 Euro) ging als Testsieger hervor. Es überzeugte besonders im Straßenverkehr mit präziser Lenkung und zuverlässigen Bremsen. Trotz seines Gewichts von rund 35 Kilogramm ließ sich das Longtail leicht über Bordsteine hieven und stabil abstellen, so die Tester.
Das Rad ist mit einem Bosch Performance Line CX Smart System (250 W) und einem 625 Wh-Akku ausgestattet. Die Shimano Deore Linkglide 10-Gang-Schaltung sorgt für geschmeidige Gangwechsel, während das zulässige Gesamtgewicht von 200 Kilogramm und die maximale Zuladung von 70 Kilogramm auf dem Gepäckträger auch für größere Transportaufgaben ausreichen.
Premium-Bosch-Motor schwächelt bei voller Beladung am Berg
Weniger gut bewerteten die belgischen Tester den Bosch-Motor des Testsieger-Longtails. Er schwächelte am Berg, und kommt auf 18 km/h bei maximaler Beladung. Eine überraschende Schwäche für einen Performance Line CX-Motor, der eigentlich mit zu den stärksten Antrieben am Markt zählt. Diese Erkenntnis ist besonders relevant für Familien, die in hügeligen Regionen wohnen und das Longtail mit zwei Kindern beladen möchten.
Longtails erwiesen sich als wendig und stabil
Im Praxistest der Belgier erwiesen sich die Longtails insgesamt als wendig und stabil. Mehrere der getesteten Modelle sind auch in Deutschland erhältlich. Die Bikes zeigten sich als praktische Alternative zu klassischen Lastenrädern mit Transportbox. Neben dem Riese & Müller Multitinker testete Test-Achats vier weitere Longtail-Modelle: das Btwin von Decathlon (R500E für rund 2.800 Euro), das Tern GSD (ab 4.300 Euro), sowie Modelle von Trek und Norta. Die detaillierten Bewertungen dieser Modelle sind nur für Mitglieder des belgischen Testmagazins zugänglich.
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Preisvergleich: Longtail-Modelle von 1.399 bis 4.800 Euro
Wir haben in den vergangenen Monaten mehrere Longtail E-Bikes ausführlich getestet und können die positiven Eindrücke der belgischen Tester bestätigen. Besonders das Tenways Longtail Duo im Test überzeugte uns mit 220 Kilogramm Zuladung und einem 720-Wh-Akku.
Die 24-Zoll-Laufräder senken den Schwerpunkt und sorgen für zusätzlichen Komfort, besonders wenn Kinder auf dem verlängerten Gepäckträger mitfahren. Im Praxistest erreichten wir 60 bis 70 Kilometer Reichweite, selbst bei voller Beladung mit Kind und Campingausrüstung.
Wer besonders auf den Preis achtet, sollte sich das Fiido T2 im Test anschauen. Für nur 1.399 Euro bietet dieses Familien-Longtail ein konkurrenzlos günstiges Gesamtpaket. Trotz des niedrigen Preises überzeugt die solide Ausstattung für Familien, die ein Longtail vor allem für gelegentliche Einkaufsfahrten und Kindertransporte nutzen möchten.
Das Jobobike Transer mit XXL-Akku setzt auf maximale Reichweite und kommt mit einem XXL-Akku von 1.248 Wattstunden. Der solide verarbeitete Rahmen macht einen robusten Eindruck und verspricht Langlebigkeit auch bei intensiver Nutzung. Für Familien, die längere Strecken zurücklegen oder mehrere Fahrten pro Tag unternehmen möchten, ist diese Akkukapazität ein echter Vorteil.
Das Lankeleisi Wombat punktete im Test mit seiner Flexibilität und guter Reichweite dank leistungsstarker Batterie. Außerdem haben wir das neue Urban Arrow Breeze vorgestellt, das erste Longtail des niederländischen Premium-Herstellers.
Longtails als wendige Alternative
Longtail E-Bikes bieten eine praktische Alternative zu klassischen Lastenrädern mit Box. Sie sind wendiger im Stadtverkehr und lassen sich eher wie ein normales Fahrrad handhaben. Der Test zeigt allerdings auch, dass selbst Premium-Motoren wie der Bosch Performance Line CX bei maximaler Beladung am Berg an ihre Grenzen stoßen können.
Für Familien, die in flacheren Regionen wohnen oder das Longtail vor allem für den Stadtverkehr nutzen, stellt dies jedoch kein Problem dar. Die große Preisspanne von rund 1.400 Euro bis knapp 5.000 Euro ermöglicht es, für nahezu jeden Geldbeutel ein passendes Modell zu finden.

