Heybike bringt mit dem Galaxy C ein City-E-Bike zum Preis von 2.299 Euro auf den Markt, das mit schickem Design und viel Liebe zum Detail Kunden gewinnen will. Wir haben das Modell in der Farbe Perlweiß ausführlich getestet.
Heybike Galaxy C: Auspacken mit Aha-Effekt
Noch bevor das Galaxy C auf der Straße seinen ersten Kilometer zurücklegt, überrascht es beim Auspacken. Hier setzt Heybike nämlich auf ein anderes Prinzip: vier kleine Plastikteile entfernen, die Seitenteile des Kartons umklappen – und schon lässt sich der Karton nach oben abziehen. Ohne Kraftaufwand, ohne nerviges Zerren. Das wirkt nicht nur clever, sondern erleichtert auch den Aufbau, besonders für alle, die alleine Hand anlegen wollen.
Eine charmante Idee versteckt sich ebenfalls in der Verpackung. Wer genau hinsieht, entdeckt vorgedruckte Bastelbögen. So können Kinder – und natürlich auch Erwachsene – aus dem Karton Tiere ausschneiden und zusammenbauen. Damit wandert der Karton nicht sofort ins Altpapier, sondern bekommt noch eine kleine Nachnutzung.
Auch bei den Verpackungsmaterialien setzt Heybike auf einen nachhaltigen Ansatz. Kabelbinder sucht man vergeblich. Stattdessen schützt Papier den Lack. Damit bleibt die Verpackung weitgehend plastikfrei.
Aufbau gelingt mühelos – mit kleinen Schwächen
Der Zusammenbau klappt annähernd problemlos. Passend zum Nachhaltigkeitsansatz verzichtet Hebike auf eine gedruckte Bedienungsanleitung und setzt stattdessen auf einen QR-Code. Im Test war der allerdings noch nicht aktiv, da es sich um ein Vorserienmodell handelt. Mit dem Verkaufsstart funktioniert der Link einwandfrei. Aber auch ohne Anleitung war der Aufbau schnell erledigt.
Ein kleiner Wermutstropfen zeigte sich beim Frontlicht. Der Scheinwerfer war vormontiert, doch das Gummi zur Befestigung am Lenker fehlte – jedenfalls konnten wir es nicht finden. Der Durchmesser des Lenkerrohres ist recht klein, sodass wir uns beim Test für eine Lösung mit etwas Klebeband entschieden. Bei der Serienversion soll das besser gelöst sein, so der Hersteller. Auch mussten wir noch einige lockere Schrauben nachziehen, was aber ohnehin bei jedem Versand-E-Bike erfolgen sollte.
Design und Verarbeitung: Schlicht, edel und mit Liebe zum Detail
Optisch macht das Galaxy C einiges her. Besonders der Rahmen ist hochwertig verarbeitet. Sichtbare Schweißnähte gibt es nicht. Alles wirkt wie aus einem Guss. Auffällig sind die kleinen Holzapplikationen am hinteren Teil des Rahmens. Auf der einen Seite prangt das Heybike-Logo, auf der anderen finden sich kleine Symbole – Fahrrad, Weltkugel und Menschen unter einem Dach. Das Thema Nachhaltigkeit wird so auch optisch aufgenommen.
Das Testmodell in Perlweiß wirkt edel, aber unaufdringlich. Wer es etwas auffälliger mag, greift zu Como-Blau. Für alle, die es klassisch halten wollen, steht Galaxie-Schwarz zur Wahl. Alle Modelle kommen auf ein Gewicht von 25 kg.
Motor und Schaltung: Leise, kraftvoll und für die Stadt gemacht
Herzstück des Galaxy C ist der eigene 250-Watt-Mittelmotor „Venus“ von Heybike selbst, der ein maximales Drehmoment von 80 Nm liefert und über einen Drehmomentsensor verfügt. Am Berg unterstützt er zuverlässig. Auffällig unauffällig bleibt dabei das Betriebsgeräusch – angenehm leise, im Grunde kaum hörbar.
Wer den sportlichen Kick sucht, ist beim Galaxy C allerdings falsch. Der Motor liefert solide Unterstützung, bleibt aber stets auf den Alltagseinsatz abgestimmt. Besonders in der Stadt macht sich das bezahlt. Galaxy verbaut diesen Motor mit 100 Nm Drehmoment bei E-Bikes der Galaxy-Serie, die etwas mehr Power benötigen. Dazu zählt das Trekking-E-Bike Galaxy T, das E-Mountainbike Galaxy M und das E-Lastenrad Galaxy X.
Für die Kraftübertragung sorgt eine Shimano Nexus 7-Gang-Nabenschaltung. Sie ist durch die Einkapselung im Gegensatz zu einer Kettenschaltung recht wartungsfrei und wird mit einem Drehgriff bedient. Praktisch ist auch die prominente Anzeige der aktuellen Gangstufe. Die Nexus-Schaltung ist eine sehr gute Lösung für den Stadtverkehr, wo man öfter mal spontan runterschalten muss – zum Beispiel an der Ampel. Ab 25 km/h schaltet der Motor ab, doch wer will, kann locker über 30 km/h hinaustreten. Dafür sorgt das Übersetzungsverhältnis im siebten Gang mit dem noch ordentlich Kraft auf die Pedalen gelangt, bei einer noch entspannten Trittfrequenz. Der Motor bremst dabei nicht aus und der Widerstand bleibt gering.
Alltagstaugliche Ausstattung und solides Fahrgefühl
Hydraulische Scheibenbremsen vom Typ Shimano MT-200 sind mit dabei. Die Bremsleistung war im Test überzeugend. Selbst aus einer Geschwindigkeit bergab mit 40 km/h verzögern die Bremsen angenehm und sicher. Bei der Sitzposition setzt Heybike auf Komfort. Die aufrechte Haltung bietet gute Übersicht im Verkehr, der verstellbare Lenker ermöglicht individuelle Anpassungen. Unsere Tester mit 1,65 m und 1,85 m Körpergröße fühlten sich auf Anhieb wohl, auch Fahrer bis 1,95 m dürften gut mit Größe M des Rahmens zurechtkommen, denn die Sattelstütze lässt sich recht weit ausziehen.
Die versteckte, gefederte Sattelstütze bringt etwas Komfort bei kleinen Unebenheiten. Große Wunder darf man hier allerdings nicht erwarten. Auf Kopfsteinpflaster merken wir die Erschütterungen deutlich. Das liegt auch daran, dass Heybike auf eine Federgabel verzichtet hat und stattdessen auf eine Starrgabel in der gleichen Lackierung wie beim Rahmens setzt. Als maximale Zuladung gibt der Hersteller 125 kg an.
Bedienung und Details: Praktisch und clever
Einen Pluspunkt verdient das Bedienteil am Lenker. Es vereint die Steuerung der Unterstützungsstufen, Licht, Blinker und Hupe in einem kompakten Modul. Besonders die elektrische Hupe sorgt im Stadtverkehr für Aufmerksamkeit – und zwar mit Nachdruck. Auch das Display des Galaxy C fügt sich stimmig ins Gesamtbild ein. Es ist schön kompakt gehalten. Geschwindigkeit, Akkustand, gewählte Unterstützungsstufe (0 bis 3) und Fahrdaten lassen sich auf einen Blick ablesen.
Das Frontlicht bietet einen starken Lichtkegel. Für nächtliche Fahrten oder dunkle Strecken reicht das locker aus. Schön gelöst ist das Rücklicht, das dezent ins Schutzblech integriert wurde. Alles lässt sich bequem über das Bedienteil steuern. Das E-Bike hat auch eine Blinkerfunktion. Sie funktioniert tadellos, ist aber am unteren Teil des Rahmens angebracht, was Autofahrer vermutlich kaum wahrnehmen. Wer sicher unterwegs sein will, sollte also weiterhin klassische Handzeichen geben.
Die breiten Pedale bieten guten Halt, auch mit lockerem Schuhwerk oder Sandalen. Die verbauten Schwalbe-Reifen sorgen für ordentlichen Grip auf Asphalt. Die Komponenten sind durchweg gut aufeinander abgestimmt und machen das Galaxy C zu einem stylischen, wendigen und funktionellen E‑Bike für die Stadt.
Akku und Laden: Handlich, solide, aber mit Verbesserungspotenzial
Der Akku mit 500 Wh Kapazität sitzt geschützt im Rahmen. Laut Hersteller soll die Batterie bis zu 135 km durchhalten, bevor sie wieder an die Steckdose muss. Wir konnten in der höchsten Unterstützungsstufe problemlos über 60 Kilometer weit kommen, und das in bergigem Terrain. Das Ladegerät fällt überraschend kompakt und leicht aus – perfekt für alle, die auch unterwegs mal nachladen wollen. Mit 36 V Nennspannung und 2 A Stromstärke dauert es 6 bis 8 Stunden, bis der Akku wieder voll geladen ist.
Die Entnahme des Akkus verlangt etwas Routine. Erst muss die Abdeckung gelöst, dann der Akku selbst entfernt werden. Das sind zwei separate Handgriffe. Zwar besitzt der Akku einen klappbaren Henkel und lässt sich gut tragen, aber ein integriertes System wäre hier benutzerfreundlicher gewesen. Der Akku lässt sich aber auch im E-Bike laden.
Heybike-App erlaubt Firmware-Updates
Eine App-Anbindung an das begleitende Smartphone des Fahrers hat das Galaxy C serienmäßig und wird über Bluetooth umgesetzt. Die Heybike-App zeigt unter anderem den aktuellen Akkustand, ermöglicht das Ein- und Ausschalten des Rads und bietet eine Navigation. Zudem lassen sich über die App Firmware-Updates aufspielen, was natürlich praktisch ist, um das Rad immer auf dem neuesten Stand zu halten. Auch Servicestellen des Herstellers lassen sich über die App finden. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt und funktional, ohne größere Spielereien. Die App ist eine schöne Ergänzung, die dem Nutzer aktuell aber kaum echte Vorteile für die tägliche Nutzung bringen dürfte.
Fazit zum Galaxy C: Ein City-Allrounder, der fast alles richtig macht
Heybike liefert mit dem Galaxy C ein City-E-Bike, das vieles richtig macht.Besonders die hochwertige Verarbeitung, der kaum wahrnehmbare Motor sowie die solide Ausstattung sprechen für das Rad. Die Stärken liegen eindeutig im Stadtverkehr. Auf kurzen bis mittleren Strecken spielt das Galaxy C seine Vorzüge voll aus. Komfort, Flexibilität und Alltagstauglichkeit stehen im Vordergrund. Das ist genau das, was man sich von einem City-E-Bike wünscht.
Natürlich gibt es auch kleinere Schwächen: Die Akku-Entnahme könnte etwas benutzerfreundlicher sein und die Blinker sind zu unauffällig angebracht. Doch das sind Punkte, die den Gesamteindruck wenig trüben. Wer ein schickes, vielseitiges City-E-Bike für den Alltag sucht, das sowohl als Familienrad, Gästerad oder Alltagsbegleiter überzeugt, findet im Galaxy C einen starken Kandidaten. Es bietet genau die Ausstattung, die man sich für den urbanen Einsatz wünscht.
Galaxy kaufen: Preis und Varianten
Der Preis von 2.299 Euro ist für das durchdachte Rahmendesign, die hohe Flexibilität und die hochwertige Verarbeitung des E-Bikes angemessen. Erhältlich ist das City-E-Bike im Heybike-Onlineshop in drei Farbvarianten (Perlweiß, Como-Blau, Galaxie-Schwarz) sowie in den Rahmengrößen S (160–180 cm) und M (165–195 cm). In einer ähnlichen Preiskategorie ist das kürzlich vorgestellte Tenways AGO Air (Test) mit Gepäckträger angesiedelt, das allerdings auf eine Einheitsrahmengröße setzt. Mit einem stärkeren Motor, aber auch optisch deutlich rustikaler, ist das solide Kemoway K5 (Test) ausgestattet.